Frau Barfuss
Es ist immer das Gleiche. Zuerst denkt man, da sei ein Prinz und eine Prinzessin, ein Drache, eine Witwe und böse Stiefmutter, furchtbare Gefahren und ein glückliches Ende für alle, die es verdient haben.
Doch Herr und Frau Barfuss wussten es besser.
Frau Barfuss war inzwischen so an die vierzig. (Eigentlich war sie schon älter, aber sie redete sich und anderen recht erfolgreich ein, die vierzig gerade erst überschritten zu haben.) Ihre Mann war älter (real wie auch eingeredet) und hatte schon eine angehende Glatze, die er recht erfolgreich mit Haarfärbemittel und Toupee zu verstecken versuchte.
Frau Barfuss hatte ihn schon recht früh geheiratet, in einem Anfall von »Ich-will-eine-glückliche-Familie«, aber das hatte nie so richtig gefruchtet, und für Kinder war es nach zahlreichen erfolglosen Anläufen nun zu spät.
Sie hatte sich eigentlich immer einen Batman gewünscht — dafür wäre sie allerdings viel zu ängstlich gewesen — und ihr Mann war nicht einmal ein Bedman, zwar nett un rücksichtsvoll, aber völlig humorlos und dazu noch uninteressant im Bett.
Einmal in der Woche ging sie allein...