Die Flut

Es war Nacht am Strand. Die Flut war ganz weit in die Stadt hervorgedrungen und hatte die kleinen Straßen zwischen den Häusern komplett überschwemmt. Aber sie war ganz ruhig gekommen, ohne Überraschung und ohne etwas zu zerstören. Das Wasser war angenehm warm und die Anwohner nutzten die Stunden, um schwimmen zu gehen. Wegen des Wassers war alles dunkel, die Geschäfte hatten ihre Läden geschlossen, aber man konnte fühlen, das viele Menschen zum Wasser heruntergekommen waren, ohne dass man sie sehen konnte. 

Ich war zusammen mit einem Mann und einer jungen Frau, die beide im Gegensatz zu mir von hier waren, aber sich gegenseitig gar nicht kannten — beide, das war klar, waren nur wegen mir hier. Sie redeten nicht miteinander, sondern sprachen wenn dann nur mit mir. Doch die allermeiste Zeit schwiegen wir einfach gemeinsam, gingen ruhig durch die Straßen. Sie folgten mir wortlos, aber konzentiert und aufmerksam. 

Wir waren zum Wasser heruntergekommen. Es war eine schmale Straße mit Blick zum offenen Meer, alles war dunkel, das Wasser plätscherte vor unseren Füßen, weiter entfernt, wogte die ruhige Brandung. Rechts waren kleine Bänke im Dunkeln auszumachen. Ein paar Menschen lagen dor und schliefen, es war aber nicht zu sehen, wer oder wie viele. 

 

Wir legten unsere Kleidung ab, falteten sie am Ende einer Bank sorgfältig zusammen, so dass sie nicht naß werden konnten. Der Mann war schon vorgegangen und tauchte bereits in die Wellen ein, während die Frau nur bis zu den Oberschenkeln im Wasser war und ruhig wartete, bis ich kommen würde. Ihre Haut schimmerte warm in der Dunkelheit und ihr weicher Rücken ging über zwei zarte Dellen in ihren runden Po über. Mich schauderte. 

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