Marok und Pinkow

Marok sagte zu Pinkow, es sei doch nicht auszuhalten. Unmöglich dieses neue Zeugs.

Und Pinkow stimmte ihm zu. Er stimmte ihm zu, ohne weiter darüber nachzudenken, denn es war ihm zu anstrengend, seinen Kopf zu bewegen.

So erzählte Marok also weiter: Unglaublich. Was denn das alles solle. Und wie man damit leben könne.

Und Pinkow nickte nur.

Marok: Es wäre furchtbar. Niemand habe mehr eine Spur von Respekt. Es würde immer weiter den Berg hinuntergehen. Und er fing laut an zu fluchen und zu schimpfen, und sein Kopf begann heftig zu wackeln und langsam rot anzulaufen.

Marok lamentierte immer ausufernder: Woher man denn das Recht dazu nehme. Und warum man meine, dass das alles normal sei. Es sei nicht normal, es sei abartig. Immer mehr steigerte sich Marok in die Sache hinein. Beim Sprechen stand ihm schon der Schaum vor dem Mund, und er spuckte bei manchen Worten: Es würde sie noch alle mit hineinreißen. Niemanden würde es ungeschoren lassen. Einfach niemanden. Und es würde auch niemand mehr abwenden können. Maroks Stimme überschlug sich, und verlor immer mehr an Ton. Wild gestikulierte er mit Händen und Füßen: Wie denn das nur alles möglich sei, und dass die Leute es nicht einmal mehr bemerken würden.

Dann plötzlich knackte es leise hinter seiner Stirn.

Er verstummte und sein Kopf sackte tot zur Seite, als hätte ihm jemand den Stecker herausgezogen.

Pinkow nickte andächtig — und nahm noch einen Schluck von seiner Milch.